Heute Morgen klingelte mein Wecker bereits um 5:15, weil ich am Freitagmorgen immer joggen gehe. Nun ja, jedenfalls mache ich das seit zwei Monaten und hoffe, dass ich meine Dreimal-pro-Woche-laufen-Regel weiterhin einhalten kann. Wenn es draußen noch dämmrig und die Luft ganz neblig und nass ist, ist es oft schwer, sich aus der warmen Bettdecke zu schälen, aber es ist auf der anderen Seite schön, wenn man Trainingsfortschritte beobachten und ohne Reue naschen kann.
Mein Spiegelbild sah mir missbilligend und verschlafen dabei zu, wie ich meine Schuhe band und meine türkisen Lieblingskopfhörer auf die Ohren drückte. Es hatte offensichtlich genauso wenig Lust auf sportliche Betätigung wie ich. Doch sobald ich draußen an der frischen Luft und die ersten Schritte gelaufen war, fiel die Müdigkeit von mir ab, ebenso die Gedanken zur Tagesplanung, Abschlussarbeit, Arbeiterei.
Morgens ist die Stadt noch still, die Nacht zieht sich zurück und der Himmel hängt tief. Letzte Nacht hatte es geregnet, deshalb glänzten kleine Pfützen zwischen der Pflasterung der Straße. Ich sah meinen Füßen beim Laufen zu, lauschte der Musik und dachte nach.
Die Hospiz-Koordinatorin hatte ihre Meinung noch einmal überdacht, uns von unserer eigenen Beerdigung fern zu halten. In ihrer Mail begründete sie den Umschwung folgendermaßen: Lies den Rest dieses Beitrags