Schlagwort-Archive: Kinder

Momentaufnahme Nr. 13 – Mein Wert, mein Weg, mein Wunsch

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Seit ich meine Abschlussarbeit abgegeben habe und über 600 Kilometer zwischen meinem Freund, meiner alten Heimat und mir liegen, habe ich viel Zeit. Natürlich nutze ich diese Zeit oftmals sehr unproduktiv. Ich schaue mir Serien an, trinke dabei Tee, telefoniere mit Freundinnen, unternehme Shoppingausflüge mit meinen Schwestern und schlafe. Zwar arbeite ich bei meinem Vater in der Firma mit und bin deshalb tagsüber viel und lange unterwegs, doch die Abende, die ich normalerweise mit meinem Freund verbracht hätte, nutze ich nach dem Studium gern zum Nichtstun. Seit einigen Tagen bin ich damit jedoch unzufrieden. Manchmal braut sich in meiner Brust ein solcher Druck zusammen, dass ich freiwillig Fachliteratur zum Thema Konstruktionsgrammatik lese, damit ich das Gefühl habe, etwas Sinn- und Anspruchsvolles getan zu haben. Es ist, als könnte ich mich selbst nicht in Ruhe lassen, als müsste ich meinen Wert darüber definieren, was ich den lieben langen Tag tue oder eben unterlasse. Lies den Rest dieses Beitrags

Kurseinheit 8 – Wofür leiden wir?

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Hallo, ihr Lieben.

Ich sitze in der Bibliothek und sollte eigentlich an meiner Bachelor-Arbeit schreiben, aber da ich den nächsten Termin mit meinem Betreuer erst nächste Woche habe, ist der Druck noch nicht groß genug, als dass ich mich wirklich aufs Arbeiten konzentrieren könnte. Deshalb möchte ich die Stille und die Zeit nutzen, um von der achten Kurseinheit zu erzählen, die bereits einige Zeit zurückliegt.

Habt eine schöne Woche mit wenig Regen!

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„Ist dir die Bibel aufgefallen?“, flüsterte Ricki, als ich mich neben sie setzte und seufzend die Beine ausstreckte. Ich hatte sehr schnell laufen müssen, um pünktlich zur Kurseinheit zu kommen. Wie immer hatte ich die Länge des  Wegs unter- und die Länge meiner Beine überschätzt. Auf dem Tisch in der Mitte des Stuhlkreises thronte dort, wo sonst normalerweise unsere Arbeitsblätter lagen, eine dicke Bibel.

Benno stieß die Luft aus. „Bitte nicht schon wieder Gerd!“

War der Seelsorger wieder verhindert und musste von Gerd vertreten werden? Ich hielt Ausschau nach seinen grimmigen Augenbrauen, doch ich entdeckte sie nirgends. Auch die Bibel kam mir nicht bekannt vor. Die goldenen Lettern waren auf braunes Leder gedruckt. Gerds Bibel hatte viel abgegriffener und außerdem dunkler ausgesehen.

„Ich glaube nicht, dass das Gerds Bibel ist“, raunte ich ihm zu. „Die gehört wahrscheinlich unserem Seelsorger.“

Benno lächelte schwach. „Als hätten diese Kirchenmänner nur eine Bibel, um sie den Menschen unter die Nase zu halten.“ Lies den Rest dieses Beitrags

Momentaufnahme Nr. 5 – Kleine Herzen und viel Liebe

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An einem Samstagabend zu Hause zu sitzen, ist nicht unbedingt der Traum eines jeden Studenten. Neben mir stapeln sich Lernunterlagen, Pädagogik-Bücher und halb aufgegessene Kekse. Und dennoch lerne ich nicht.

Warum?

Zum einen, weil ich ein von Natur aus sehr fauler Mensch bin. Ich muss mich immer überwinden, mich an den Schreibtisch zu setzen und lenke mich sehr schnell vom Arbeiten ab. Wie jetzt auch gerade.

Zum anderen geht mir die Unterhaltung von gestern durch den Sinn, als ich mit drei netten Frauen beim Abendessen saß und mich mit ihnen über Gott und die Welt unterhielt.

Es wurde der Gedanke formuliert, dass die Sterbebegleitung von Kindern einfacher und erfüllender ist als die von Erwachsenen. Daraufhin habe ich mir ein wenig Gedanken zu diesem Thema gemacht, ein interessantes Kapitel darüber gelesen und das Für und Wider abgewägt.

Ich selbst kann mir in meiner momentanen Position und mit meinem jetzigen Erfahrungsschatz nicht vorstellen, sterbende Kinder zu begleiten. Aber warum ist das so? Liegt es daran, dass ich Kinder als Schutzbefohlene empfinde oder mir bei ihnen nicht einreden kann, dass sie ja bereits ein schönes Leben hatten? Würde ich unbewusst meine Geschwister in ihnen wiederfinden und mich vor ihren Fragen nach dem Warum fürchten? Könnte ich einer Mutter in die Augen sehen, die ihr Kind in wenigen Monaten verlieren wird?

Laut Statistik leben in Deutschland ungefähr 22.500 Kinder, die an einer lebensbedrohlichen Erkrankung leiden. Diese Kinder versterben aller Voraussicht nach vor dem Erreichen des Erwachsenenalters, da ihre Krankheit nicht kuriert werden kann bzw. ein Therapieerfolg sehr unwahrscheinlich ist.*

Das ist eine unvorstellbare Zahl. 22.500 Familien müssen sich also in Deutschland mit dem Abschied von ihrem Nachwuchs befassen, müssen sich darauf einstellen, sich von ihrem Kind zu lösen und es sterben zu lassen. 22.500 Dramen spielen sich genau in diesem Moment ab, deren Ausmaße wir kaum erahnen können. Wie gehen Eltern damit um? Wird die Schuld beim Arzt oder beim Ehepartner gesucht? Wird mit dem Kind offen über den Tod gesprochen oder versteckt man sich hinter dem Alltag, um dem Kind wenigstens ein kleines Stück Normalität zu bieten und es Kind sein zu lassen? Wie gehen Kinder überhaupt mit dem Tod um? Lies den Rest dieses Beitrags

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