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Fragerunde Nr. 5

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Hallo, ihr Lieben!

Heute schreibe ich euch von einer wunderschönen Stadt aus, in der ich mit meinem Freund bis Freitag Urlaub mache: Venedig! Bisher haben wir uns noch nicht allzu viel von den Sehenswürdigkeiten anschauen können, wenn ihr also Tipps und Empfehlungen habt, was wir auf jeden Fall besuchen sollten, sind diese jederzeit gern gesehen.

Damit mein Blog trotzdem nicht eine Woche lang unberührt bleibt und weiterhin mit Lesestoff gefüllt wird, habe ich euch einige Fragen zusammengetragen, die sich bei mir im Postfach angesammelt haben.

Ich wünsche euch eine ruhige Woche und viele schöne Momente!

 

Liebes Pinchen, ich habe eine Frage, die mir schon seit einer Weile unter den Nägeln brennt. Meine Oma liegt im Hospiz momentan im Sterben und hat wohl nicht mehr lange zu leben. Ich bin erst 13 und weiß nicht, was ich genau tun soll. Wir fahren sie alle besuchen, um uns zu verabschieden. Meine Mutter sagt, dass immer jemand bei ihr bleiben soll, also bin ich auch zu so einer Art Schicht eingeteilt und muss alleine bei meiner Oma sitzen. Jetzt meine Frage: Wenn es meiner Oma plötzlich schlecht geht, soll ich dann den Rettungsdienst anrufen? Oder einen Arzt? Oder soll ich nichts machen und abwarten? Ich fühle mich damit überfordert und weiß nicht, was ich machen soll.

Noch einmal vielen Dank für deine offene Mail. Ich finde es toll, dass du in deinem Alter deiner Oma zur Seite stehen möchtest und dass du dir Gedanken darüber machst, wie du am besten reagierst. Du bist aber erst 13. Im Hospiz gibt es viele Ansprechpartner, Schwestern, Ärzte und ehrenamtliche Helfer, die sich darum bemühen werden, dass es deiner Oma möglichst gut geht. Vielleicht möchte deine Mutter dir nur das Gefühl geben, dass es wichtig ist, dass du bei deiner Oma sitzt und Zeit mit ihr verbringst und wollte gar nicht diesen Druck aufbauen, den du jetzt verspürst.

Du solltest auf jeden Fall ehrlich mit deiner Mutter sprechen und ihr sagen, wie es dir dabei geht. Bestimmt ist deine Mutter auch überfordert mit dem Tod ihrer eigenen Mutter, ihr geht es mit Sicherheit auch nicht gut damit. Aber stell dir mal vor, wie traurig deine Mutter wäre, wenn sie im Nachhinein erfährt, dass sie dir zu viel zugemutet hat und dass du diese Erfahrung vielleicht noch sehr lange mit dir herumtragen wirst. Vielleicht hat deine Mutter auch gerade keine Geduld, dir zuzuhören, weil sie zu sehr mit ihren eigenen Ängsten beschäftigt ist, dann schreib ihr einen kleinen Brief, in dem du ihr erklärst, was in dir vorgeht. Oder zeig ihr die Email, die du mir geschrieben hast und auch meine Antwort darauf. Du kannst auch im Hospiz jemanden direkt ansprechen, der dort arbeitet und Bescheid sagen, dass du nicht alleine sein möchtest.

Du musst keine Angst vor der Situation selbst haben, denn du wirst damit nicht alleine sein. Da du noch so jung bist, werden alle Mitarbeiter des Hospizes mit auf deine Oma aufpassen, sodass du dir keine Sorgen machen musst. Wenn du dich unwohl fühlst, darfst du das aber auch jederzeit sagen, ohne dass jemand böse auf dich ist.

Es ist oft schön für Menschen, die im Sterben liegen, wenn jemand aus der Familie da ist und ein bisschen aufpasst. Aber es gibt auch viele Menschen, die gerne ihre Ruhe haben, wenn sie gehen. Es kann also auch sein, dass ihr gar nicht ununterbrochen am Bett sitzen müsst, das kann man im Voraus oft nicht planen. Wenn deine Mutter sich sicherer bei dem Gedanken fühlt, dass alles organisiert ist (dadurch hat sie vielleicht eher das Gefühl, dass sie nicht ganz hilflos ist), dann ist das für sie eine gute Sache. Aber du musst sehen, dass du darunter nicht leidest. Trau dich, offen mit ihr zu sprechen und hab kein schlechtes Gewissen deswegen. Du bist keine schlechte Enkelin oder Tochter, wenn du ehrlich sagst, wann du dich überfordert fühlst. Ich finde es gut, dass du auf dich selbst Acht gibst und auf dein Bauchgefühl hörst. Du machst das alles völlig richtig und super.  Wenn du mir noch einmal schreiben willst, sind mir deine Mails jederzeit willkommen.

Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft und alles Gute!

Mein enkel hilft mir dabei diese mail zu schreiben. ich bin selbst sehr krank und überlege einen hospizdienst einzuschalten. kann ich auch selbst als kranke dort anrufen oder müssen das die angehörigen machen?

Schön, dass Sie sich selbst kümmern möchten und auf der Suche nach einem Hospizdienst sind. Natürlich können Sie selbst dort anrufen und die ersten Kennenlerngespräche führen. Meistens sind es die Angehörigen, die Kontakt zu einem Dienst aufnehmen, weil der Betroffene selbst schon zu schwach ist, um sich eine Begleitung zu organisieren. Aber es kommt immer wieder vor, dass Betroffene den Erstkontakt übernehmen und beim Hospizdienst anfragen. Man wird sich also gern um Ihre Fragen und Anliegen kümmern und schnellstmöglich Hilfen organisieren, um Ihnen den Alltag zu erleichtern. Zögern Sie nicht, einen Dienst in Ihrer Nähe anzurufen und die Dinge in die Hand zu nehmen. Toll, dass Sie noch so fit sind und sich selbst kümmern möchten!

Haben Sie eine schöne Zeit im Kreis Ihrer Familie!

Ich hab selbst jetzt mal ein Projekt Danke gemacht. Wenn ich dir davon berichte, veröffentlichst du das dann, damit es andere auch lesen können? Und wann kommt dein eigenes nächstes Projekt? Was ist außerdem noch so geplant bei dir? Ich erkenne kein Muster in der Reihenfolge deiner Artikel.

Wie schön! Ich freue mich immer, wenn jemand das „Projekt Danke“ als Anlass nimmt, selbst ein kleines Dankeschön zu formulieren. Wenn du mir davon berichtest, werde ich deine Erfahrungen gerne veröffentlichen und in meine Artikel einbinden. Je nachdem, ob du namentlich genannt werden möchtest oder anonym schreiben willst, gehe ich auf deine Wünsche gerne ein. Ich werde es aber meinem eigenen Schreibstil anpassen, damit der Lesefluss nicht gestört wird. Wenn das für dich in Ordnung ist, schick mir deine Erlebnisse gerne per Mail.

Mein eigenes nächstes „Projekt Danke“ habe ich tatsächlich schon seit zwei Wochen hinter mir, aber ich bin bisher nicht dazu gekommen, es aufzuschreiben. In den nächsten Tagen nach meinem Urlaub werde ich aber in Ruhe niederschreiben, was dabei so passiert ist.

Was als nächstes kommt? Hm, da bin ich überfragt. Ich erkenne selbst kein Muster in meinen Artikeln, ich schreibe immer über das, worauf ich gerade Lust habe und was sich angesammelt hat. Ich kann dir aber verraten, dass ich ein interessantes Interview mit einer sehr starken jungen Frau geführt habe, was ich demnächst unter „Erzähl mir deine Geschichte“ veröffentliche und dass ich die siebte Kurseinheit ebenfalls hinter mich gebracht habe und über sie berichten werde.

 

Habt ihr Fragen oder Anmerkungen? Schreibt mir eine Mail an pin.chen@live.com.

 

„Projekt Danke“ – Briefe, Muffins und Hormone

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Auf Sarahs (http://sarahsuperwoman.wordpress.com/) Anregung hin (siehe Kommentare bei „Projekt Danke“ – einfach nur Müll“), ging die nächste „Projekt Danke“-Aktion an die Postboten, Briefträger und Kuriere (obwohl wir uns nicht sicher waren, was genau der Unterschied zwischen diesen Bezeichnungen ist. Ist euch aufgefallen, dass ich drei Klammern in nur einem Satz untergebracht habe?).
Im Übrigen überlege ich, das Design des Blogs zu verändern. Erschreckt euch also nicht, wenn ihr auf diese Seite kommt und sie mit einem Mal anders aussieht. Mir ist so nach Veränderung. Pink und Blumen sind zwar super, aber langsam sticht es mir in den Augen. Mal sehen, was daraus wird! Anregungen und Kritik sind mir natürlich wie immer willkommen.

Außerdem musste ich den Artikel zur dritten Kurseinheit mit einem Passwort schützen, da meine Anonymität nicht mehr hundertprozentig gewährleistet ist und ich niemanden in Verruf bringen möchte. Hoffentlich stört ihr euch nicht daran und habt Verständnis dafür. Das wird allerdings auch der einzige Artikel bleiben, den ich „zensieren“ werde. In Zukunft wird das nicht mehr vorkommen.

Ansonsten wünsche ich euch einen schönen Sonntag und einen erfolgreichen Start in die neue Woche!

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Es war nicht sonderlich schwer, meine üblichen Verbündeten für diese Aktion zu gewinnen. Nur hielt sich Sissi mit der Begeisterung ein wenig zurück.

„Also mir haben die Postboten mal Geld aus meinem Brief gestohlen“, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das trage ich ihnen noch ein bisschen nach.“

Maras Mundwinkel zuckten. Vermutlich weil Sissi bekannt dafür ist, dass sie alles und jedem alles und jedes nachträgt. Zum Beispiel ist Sissi noch immer verstimmt und lässt Spitzen gegen Mara los, weil sie vor drei Monaten eine halbe Stunde vor einem Café auf sie hatte warten müssen.

Wie erwartet nutzte Sissi auch diese sich bietende Gelegenheit, um Mara an ihre Verfehlungen zu erinnern.

„Postboten haben es auch manchmal nicht so mit Pünktlichkeit. Ich hasse es, ich hasse es wirklich, wenn Menschen unpünktlich sind!“

Sissis blitzende Augen waren dabei auf Mara gerichtet, deren Mundwinkel nun in Richtung Boden sanken.

Schnell schlug ich das Backbuch auf und legte es zwischen uns auf dem Küchentisch ab. „Habt ihr schon eine Idee, was wir backen? Ich habe Lust auf etwas Fruchtiges und Leichtes. Vielleicht Zitronenmuffins?“

„Hm“, brummte Mara. „Meinetwegen. Aber ich hab jetzt echt keine Lust auf Stress, Sissi.“ Lies den Rest dieses Beitrags

„Projekt Danke“ – In voller Fahrt

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Heute ist der erste Tag des neuen Jahres und ich bin inzwischen stolze 23 Jahre alt! In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Start, viel Freude, Glück und kleine Momente der Zufriedenheit im Jahr 2013. Hoffentlich habt ihr bei der Knallerei alle Finger behalten und konntet ohne Verletzungen das Feuerwerk bestaunen. Bei uns ist beinahe ein wenig Ruhe eingekehrt, allerdings wird eine Großfamilie ständig von kleineren und größeren Dramen begleitet. Mit meinen fünf Geschwistern, meinen Eltern, der neuen Freundin meines Bruders, ihrer kleinen Tochter, mir und meinem Freund sind wir elf Menschen, die zusammen in einem Haus wohnen. Die meisten meiner zehn Mitbewohner schlafen allerdings noch, deshalb genieße ich gerade die Ruhe, die mich umgibt und habe endlich Zeit, den zweiten Bericht von „Projekt Danke“ fertig zu schreiben.

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Auf Ullis Anregung hin (siehe Kommentare bei Hausaufgaben – „Projekt Danke“) habe ich die nächste Ladung Mandeln für die Fahrer der öffentlichen Verkehrsmittel gebrannt. Während der Vorbereitungen stieß ich allerdings auf teilweise heftige Gegenwehr.

„Die? Die kommen doch ständig zu spät!“ Mara runzelte die Stirn. „Tut mir Leid, aber da helfe ich nicht mit. Ich kann Busfahrer nicht leiden.“ Lies den Rest dieses Beitrags

„Projekt Danke“ – Einfach nur Müll

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In unserer Küche riecht es noch immer herrlich nach karamellisierten Mandeln und Zimt. Meine Haare, meine Kleidung, alles riecht nach Weihnachtsmarkt. So langsam fühle ich mich weihnachtlich und winterlich. Es ist in den letzten Tagen so kalt geworden, dass einem die Ohren stechen, wenn man vorschnell und ohne Kopfbedeckung vor die Tür geht. Der Winter und das Weihnachtsfest sind endlich bei mir angekommen. Als Student rauscht die Vorweihnachtszeit oftmals unbemerkt an einem vorbei, weil man die Nase zu häufig und zu lange in staubige Bibliotheksbücher steckt und von der besinnlichen Stimmung nicht unbedingt etwas mitbekommt.

Für das „Projekt Danke“ habe ich also eine große Fuhre gebrannte Mandeln gemacht und sie in kleine Tütchen gefüllt. An das Geschenkband, das gleichzeitig als Verschluss dient, habe ich einen kleinen Zettel gehängt. Je nach Berufsgruppe werde ich einen entsprechenden Satz darauf schreiben, damit die Menschen auch wissen, weshalb sie beschenkt werden.

„Danke, dass du Müllmann bist?“ Sissi zog die Nase kraus und überlegte. „Das klingt irgendwie abwertend. So, als wollte man die Müllmänner aufziehen und ihnen irgendwas unter die Nase reiben.“ Lies den Rest dieses Beitrags

Hausaufgaben – „Projekt Danke“

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Heute hatte ich eine Email im Postfach, die mich sehr überrascht hat. Die Koordinatorin des Hospizdienstes hat eine Nachricht an alle Teilnehmer geschickt, die unsere Hausaufgaben für die Woche enthält, in der kein Kurstreffen stattfindet.

„Liebe Kursteilnehmer,

den ersten Schritt in die Sterbebegleitung haben sie vor einigen Tagen gemeinsam mit mir gewagt. Wie Sie sicher schon erahnt haben, geht es in der Begleitung um Nähe und die Fähigkeit, diese Nähe zuzulassen. Das bedarf einiger Übung. Deshalb möchte ich, dass Sie sich folgende Fragen stellen:

1) Wann war ich das letzte Mal wirklich gut zu mir und habe zugelassen, dass ich mich vollends entspanne?

2) Wann habe ich das letzte Mal Hilfe angenommen, ohne mich in der Bringschuld zu fühlen?

3) Wann habe ich mich das letzte Mal für etwas bedankt, das mir viel zu selbstverständlich erschien?

4) Wann habe ich mich das letzte Mal wohlwollend im Spiegel betrachtet und war zufrieden mit dem, was ich gesehen habe?

Beantworten Sie diese Fragen für sich und machen Sie sich einige Notizen darüber. Wenn Sie feststellen, dass Einiges bereits lange zurückliegt, ändern Sie etwas daran. Werden Sie aktiv, gehen Sie auf Menschen zu! Es wird Ihnen gut tun. Wie Sie diese Aufgabe umsetzen, ist Ihnen überlassen. Ich werde auch nichts einsammeln, schließlich sind wir nicht in der Schule.

Ich freue mich auf unsere nächste Kurseinheit nächste Woche und wünsche Ihnen viel Sonne.

Liebe Grüße

Marie“

Ich las die Mail dreimal und dachte dabei über die gestellten Fragen nach. Es war relativ schwierig, sie ehrlich zu beantworten. Wann war ich das letzte Mal bewusst gut zu mir gewesen? Ganz ohne schlechtes Gewissen? Gute Dinge, die man mir tun kann, sind mich lange schlafen lassen, mich an leckeren Sachen riechen zu lassen und mir den Rücken zu kraulen. In dieser Hinsicht bin ich sehr einfach gestrickt. Am liebsten nehme ich einen reifen Pfirsich oder ein Stück sehr dunkle Schokolade in die Hand und rieche minutenlang daran. Essen würde ich die dunkle Schokolade nie, weil alles über 40% Kakaoanteil wie Erde schmeckt. Aber riechen tut sie gut!

Ich lief also gleich in die Küche und roch – in Ermangelung eines Pfirsichs – an einer Birne. Das vertraute Glücksgefühl stellte sich jedoch nicht ein. Auch die dunkle Schokolade machte mich nicht glücklicher. Erst recht nicht, als ich sie mir reflexartig in den Mund steckte. Sie schmeckte tatsächlich nach Erde. Lies den Rest dieses Beitrags

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